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Wie kann Inklusion in der Bildung gelingen?
Ginge es nach der UN-Behindertenrechtskonvention, wäre das gemeinsame Lernen von
Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen längst der Normalfall. Denn seit 2008 ist die
Chancengleichheit für Menschen mit Beeinträchtigungen in Österreich festgeschrieben.
Die einen freuen sich, dass das Recht auf gemeinsames Lernen für Schüler/innen mit und
ohne Beeinträchtigungen endlich Gestalt annehmen soll – ganz so, wie es die UNBehindertenrechtskonvention
will. Die anderen, darunter viele Eltern von Kindern mit und
ohne Beeinträchtigungen, machen sich Sorgen, dass ihre Kinder dadurch Nachteile erfahren
werden.
Wir von Miteinander nehmen diese Bedenken und Fragen sehr ernst und veranstalten
deshalb am 12. September 2017 | von 14.00 – 17.30 | an der Privaten Pädagogischen
Hochschule der Diözese Linz | Salesianumweg 3 | 4020 Linz eine Podiumsdiskussion zu
diesem spannenden Themenbereich.
„Eine Schule für ALLE! Wie kann Inklusion in der Bildung gelingen?“
Dieser Frage werden
Dr.in Sonja Hammerschmid| Bundesministerin für Bildung;
Prof. Dr. Ewald Feyerer | Institut Inklusive Pädagogik | Pädagogische Hochschule OÖ;
Mag. Franz Lemayr | Fachstelle für Inklusion und Gesundheitsförderung in Bozen, Südtirol;
Elisabeth Dandl-Lechner, MA | Direktorin der Martin Boos Landesschule;
Mag. Birgit Kubik | Betroffene Mutter;
Ursula Fehringer | Betroffene Mutter;
im Rahmen einer Diskussionsrunde auf den Grund gehen und sich im Anschluss den Sorgen
und Fragen von Eltern und Familien stellen.
Programm | Ablauf:
14:00 Uhr: Begrüßung durch Dr. Hermann Wögerer (Verein Miteinander und Interessensvertretungen
der Menschen mit Beeinträchtigung in OÖ | IVMB)
14:10 Uhr: Impulsvortrag Mag. Franz Lemayr über das inklusive Schulsystem in Südtirol
14:45 Uhr: Pause
15:00 Uhr: Beginn Podiumsdiskussion
ev. kurze Pause
16:00/16.15 Uhr: Beginn Fragerunde Publikum
Die Ausgangslage:
Studien aus Deutschland zeigen, dass besonders die Kinder, die aus den Förderschulen an die
Regelschule kommen, vom gemeinsamen Lernen profitieren. Dabei sind es vor allem die
Schüler/innen mit dem sogenannten Förderschwerpunkt Lernen, also diejenigen mit
Lernschwierigkeiten, die an den Regelschulen besser abschneiden als in der Förderschule.
Diese Studien zeigen außerdem, dass es auch den leistungsschwachen Schüler/innen in einer
Regelklasse gut tut, wenn sie gemeinsam mit Förderschüler/innen unterrichtet werden. Das
gemeinsame Lernen hat aber nicht nur Einfluss auf die Leistung, es fördert außerdem soziale
Fähigkeiten wie Toleranz und Hilfsbereitschaft.
So positiv, wie in den Studien beschrieben, sehen viele Eltern die Inklusion allerdings nicht.
Viele von ihnen haben große Bedenken, dass ihre nicht beeinträchtigten Kinder in
Inklusionsklassen zu kurz kommen.
Auch nicht alle Eltern von Kindern mit Beeinträchtigungen halten den gemeinsamen
Unterricht an der Regelschule immer für die beste Lösung, denn die nötigen
Rahmenbedingungen müssen dafür stimmen und größtenteils erst geschaffen werden.
Elternsprecher/innen aus Deutschland meinen dazu: "Wir haben festgestellt, dass die
Förderung in der Förderschule wesentlich intensiver und umfassender ist. Nur der
Sprachheilpädagog/innen ist in der Lage, Kinder mit Sprachbeeinträchtigungen individuell zu
fördern und Sprachheilpädagog/innen sind an der Regelschule eben nicht vorhanden."
Inklusion – eine große Herausforderung!
Dass es beim gemeinsamen Lernen von Kindern mit und ohne Beeinträchtigungen in
Österreich noch viel aufzuholen gibt und viel Aufklärungsarbeit notwendig ist wissen alle, die
an der Inklusion beteiligt sind.
Wir brauchen Inklusion vor, während und nach der Schule.
Wir freuen uns über Ihr Interesse und auf Ihr Kommen!