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(von Öffnet einen externen Link in einem neuen FensterLICHT FÜR DIE WELT; Quelle: APA-OTS)
Wien (OTS) – Die österreichische Fachorganisation LICHT FÜR DIE WELT und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat feiern den Beschluss der Resolution über die Prävention von vermeidbarer Blindheit und Sehbehinderung im Rahmen des World Health Assembly in Genf.
Gestern, 27. Mai 2006, erfolgte bei der Generalversammlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Genf der Beschluss zur Resolution über die Prävention vermeidbarer Blindheit und Sehbehinderung in der Welt. Die WHO-Mitgliedsstaaten haben damit einen wichtigen Impuls für die weltweiten Bemühungen zur Rettung von Augenlicht gesetzt. Die dieser Resolution zugrunde liegenden statistischen Zahlen sind erschütternd: Alle fünf Sekunden erblindet weltweit ein Mensch, jede Minute ein Kind. Nach Erhebungen der WHO leben weltweit 37 Millionen blinde Menschen, wobei jedes Jahr weitere ein bis zwei Millionen Menschen erblinden. 90 Prozent von ihnen leben in Entwicklungsländern. Wenn keine entscheidenden Lösungsansätze gefunden und drastische Maßnahmen ergriffen werden, wird sich die Zahl der Blinden bis zum Jahr 2020 auf 75 Millionen Menschen erhöhen. Der weltweiten Blindheitsstatistik stehen hocheffektive und verhältnismäßig kostengünstige medizinische Interventionsmaßnahmen gegenüber, die es nun umzusetzen gilt: 75 Prozent der Erblindungen in der Dritten Welt wären durch rechtzeitige Augenoperationen, Medikamentengabe und hygienische Maßnahmen vermeidbar. 48 Prozent der erblindeten Menschen in den Armutsgebieten der Erde leiden an Grauem Star und könnten durch eine Augenoperation von ihrer Blindheit geheilt werden.

Beschluss mit Gewicht

“Durch die Annahme der Resolution `Prevention of Avoidable Blindness and Visual Impairment` wird dem Bereich Blindheitsverhütung in der WHO ein höherer Stellenwert beigemessen. Wer die persönlichen, sozialen und ökonomischen Implikationen von Blindheit in Entwicklungsländern kennt, weiß, dass wir hiermit ein klares Bekenntnis der 192 WHO-Mitgliedsstaaten zur nachhaltigen Blindheitsbekämpfung feiern dürfen. Augenlicht schenken heißt, Menschen zur Selbsthilfe zu befähigen”, so Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat in einer ersten Reaktion zur neuen Resolution.
1999 hatte die WHO den weltweiten Aktionsplan “Vision 2020 – THE RIGHT TO SIGHT” ins Leben gerufen. Das Ziel: Bis zum Jahr 2020 soll niemand mehr auf Erden erblinden, nur weil es an medizinischer Versorgung fehlt. Während bei der Eliminierung der Onchozerkose (Flussblindheit) entscheidende Erfolge erzielt werden konnten, gehören aufgrund mangelhafter medizinischer Infrastruktur und fehlender augenmedizinischer Fachkräfte nach wie vor Katarakt (Grauer Star), die Infektionskrankheit Trachom und Xerophthalmie (Kinderblindheit aufgrund von Vitamin-A-Mangel) zu den weltweit häufigsten Blindheitsursachen.