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Gleichberechtigte Bildungschancen für gehörlose und schwerhörige Kinder? So kann es funktionieren

„Die wenigsten Menschen wissen, dass Deutsch für gehörlose Personen eine Fremdsprache ist. Ihre Muttersprache ist die Österreichische Gebärdensprache ÖGS“, erklärt Mag. Helene Jarmer, Präsidentin des Österreichischen Gehörlosenbundes ÖGLB.

Mitglieder der gehörlosen Minderheit müssen sich auch in der Welt der hörenden Mehrheit zurechtfinden. „Damit sie sich ohne Einschränkungen frei entfalten und ein selbstbestimmtes Leben führen können, müssen wir ihnen in der Schule die Kompetenzen für beide Welten vermittelt“, fordert Jarmer.

„Der bimodalen-bilingualen Unterricht an der Regelschule ist ein erfolgreiches Modell zur umfassenden und inklusiven Bildung hörender und gehörloser Kinder“, weiß Dr. Silvia Kramreiter von der Kirchlich Pädagogischen Hochschule, „aber leider in einem viel zu kleinen Ausmaß angeboten.“

Anlässlich des Internationalen Tages der Bildung (24. Jänner) verleiht der Österreichische Gehörlosenbund seinen Forderungen zur Schaffung eines gleichberechtigten Zugangs zu Bildung für gehörlose Menschen in ganz Österreich Nachdruck:

  • Verankerung von ÖGS als Muttersprache im Lehrplan der Gehörlosenschulen
  • Inklusiver, bilingual-bimodaler Unterricht ÖGS/Deutsch in Regelschulen mit entsprechenden Lehrplänen und Materialien
  • Bundesschulzentren in jedem Bundesland mit Schwerpunkt ÖGS
  • ÖGS als Freigegenstand bzw. Maturaprüffach
  • Qualifizierung gehörloser und hörender LehrerInnen (C1/GERS).

Pressemappe: http://www.oeglb.at/aktuelles/